IT und nachhaltige Wettbewerbsvorteile: Eine ressourcenbasierte Analyse
Die IT ist eine wirkungsvolle Waffe, doch erwirkte Wettbewerbsvorteile durch IT sind kaum erklärt. Dieser Artikel zeigt auf wie mittels der Ressource-Based-View die IT zu Wettbewerbsvorteilen ... Die IT ist eine wirkungsvolle Waffe, doch erwirkte Wettbewerbsvorteile durch IT sind kaum erklärt. Dieser Artikel zeigt auf, wie mittels der Ressource-Based-View die IT zu Wettbewerbsvorteilen verhelfen kann. Das Feld des strategischen Managements fokussiert auf das Verständnis der Quellen nachhaltiger Wettbewerbsvorteile. Eine Reihe von Faktoren wurden als wichtige Einflussfaktoren identifiziert, darunter fallen die Wettbewerbsstrategien der- 1) Konzentration auf Schwerpunkte
- 2) der Erreichung der Kostenführerschaft und
- 3) der Differenzierung gegenüber dem Wettbewerb.
Welche Strategie auch immer ein Unternehmen wählt, sie muss sich auf jeden Fall in wesentlichen Merkmalen zu den Wettbewerbern unterscheiden, und die IT kann dabei eine wichtige Rolle übernehmen. Klassische Anwendungsgebiete der IT bieten sich in der Automation oder Vereinfachung von Arbeitsschritten an, aber auch in der effektiveren Gestaltung der Kommunikation. Möglichkeiten können i. d. R. zur Genüge genutzt werden, worin auch nicht das Problem liegt, sondern vielmehr wie die IT erwünschte Wettbewerbsvorteile innerhalb einer der Strategien erreichen und zugleich gegenüber Wettbewerbern verteidigen kann. Die Schlüssel liegen in der heterogenen Verteilung verfügbarer Ressourcen und verfügbarer Imitationsbarrieren. Bezogen auf die IT können solche Ressourcen sein: Zugang zu Kapital, proprietäre Technologien, technische Fähigkeiten und IT-Management-Fähigkeiten. Angenommen in einem Markt existieren zwei konkurrierende Unternehmen. Eines der beiden verfügt über eine überlegene IT-Ressource, welche Wettbewerbsvorteile zusichert und dem anderen nicht zur Verfügung steht (heterogene Verteilung). Der Schluss liegt nahe, dass das nachstehende Unternehmen versuchen sich die Ressource ebenfalls zu verschaffen bzw. zu imitieren versucht, um eine wettbewerbliche Parität herzustellen. Gelingt dies ist der Wettbewerbsvorteil nur von temporärer Natur, also Nachhaltigkeit liegt nicht vor. Wie können jedoch Barrieren für den Erhalt von Wettbewerbsvorteilen genutzt werden? Dazu soll das Beispiel des Kapitalzugangs näher betrachtet werden: IT-Projekte sind häufig kostenintensiv und mit hohen Risiken verbunden. Darunter fallen vor allem Technik- und Marktunsicherheiten. Erstere kann bedeuten, dass ein umgesetztes IT-Projekt nicht seine erforderte Leistungsfähigkeit erbring kann (zu langsam, unzureichende Funktionen), übersteigende Kosten oder Umsetzungsdauer, Inkompatibilitäten mit bestehenden Systemen, etc. Hinsichtlich der Marktunsicherheiten besteht das Risiko, dass die IT an der Zielgruppe (z. B. an der Akzeptanz der Nutzer) scheitern kann. Oder sich herausstellt, dass die Notwendigkeit falsch eingeschätzt wurde und der erwünschte Effekt ausbleibt (z. B. Kostenreduktion). Natürlich sind nicht alle IT-Investitionen risikoreich. Die Tendenz zu diesen Risiken steigt jedoch graduell mit der Größe eines Projekts an. Überlegt sich ein Unternehmen ein nicht-großes und risikobehaftetes IT-Projekte umzusetzen, wird der Zugang zu Kapital leicht sein und konkurrierende Unternehmen werden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in gleichem Maße Kapital beschaffen können. Die Voraussetzung zur Erreichung eines nachhaltigen Wettbewerbsvorteils könnte damit nicht erreicht werden. Sind auf der anderen Seite IT-Investitionen groß und risikoreich stellen sie eine Quelle für nachhaltige Wettbewerbsvorteile dar, da sie viel Kapital erfordern und bei einer erfolgreichen Umsetzung das Unternehmen in eine bessere wettbewerbliche Position versetzen würde. Jedoch muss an dieser Stelle noch etwas weiter gedacht werden. Angenommen zwei Unternehmen besitzen gleiche IT-Skills und gleichen Kapitalzugang und wollen eine ähnlich geartete IT-Investition tätigen. In einem solchen Falle sind die Risiken homogen verteilt. Beide Unternehmen tragen das Risiko des Scheiterns und des Kapitalbedarf in ähnlichem, wenn nicht gar in gleichem Maße. Da – hier kommt der springende Punkt - in der Regel Marktunsicherheiten und technische Risiken nach erfolgreicher erster Implementierung gelöst sind, übernimmt unfreiwillig der zuerst Handelnde die Risken alleine und all nachfolgenden Unternehmen werden die vorgefundene Lösungen zu weit niedrigeren Kosten für sich ebenfalls implementieren können. Dies beweist, dass nachhaltige Wettbewerbsvorteile nicht durch Kapitalzugang alleine erworben werden können. Da jedoch noch weitere Ressourcen für die IT eine ganz wesentliche Rolle spielen, liegt die Lösung (und das tut sie auch) in einer der anderen drei Ressourcen. Diese Darstellung skizziert nachhaltige Wettbewerbsvorteile hinsichtlich des Kapitalzugangs für IT-Projekte. Bei den anderen drei genannten Beispielen, proprietäre Technologien, technische Fähigkeiten und IT-Management-Skills, müssen andere Betrachtungen vorgenommen werden. Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, kontaktieren Sie uns und wir stellen Ihnen gerne weitere Informationen zur Verfügung.